Die Göttliche Komödie
König Johanns Dante-Übersetzung als Wandel– und Weltentheater
Ein Prinz aus Sachsen geht in Pavia in Italien über einen Markt. An einer Bude kauft er aus einer Laune heraus Dantes Göttliche Komödie. Und ein Taschenwörterbuch. Unzählige Kutschenkilometer später hat er das Inferno ins Deutsche übertragen. Das Buch läßt ihn nicht mehr los und Dante wird für die Dresdner Romantik ein prägender Inspirator.
Nun endlich König Johann hatte später insbesondere im Chinesischen Pavillon im Schlosspark Pillnitz die Accademia Dantesca, einen Kreis der Dante-Verehrer, dem auch Carl Gustav Carus und Friedrich Tieck angehörten, um sich versammelt und studierte hier Dantes Hauptwerk, welches auch der „italienische Faust“ genannt wird. Übersetzer aus ganz Europa trafen sich in Pillnitz in der Accademia und tauschten Deutungsvarianten aus. Tagebucheinträge belegen das eindrücklich.
Hölle – Fegefeuer – Paradies – erste interessanter als letzteres, so scheint es! Dantes unübertroffenes Hauptwerk inspirierte Künstler durch alle Zeiten. König Johann von Sachsen, der weniger als Staatsmann denn als Philosoph und Wissenschaftler bis heute große Achtung genießt, schuf unter dem Pseudonym Philalethes – Freund der Wahrheit – eine Übersetzung der „Göttlichen Komödie“ des mittelalterlichen Gelehrten Dante Alighieri, die noch heute als unübertroffene wissenschaftliche Leistung gilt.
Folgen Sie – nicht nur aus Anlass des 150. Todestages von König Johann – einem Schauspieler und einem Madrigal-Quartett mit Gesängen der Renaissance durch den Pillnitzer Schlosspark – wo Philaletes oft arbeitete – bis in den Kunstraum Pillnitz, wo Sie eine Ausstellung zum Thema erwartet. Erleben Sie die Entstehungsgeschichte und das Werk aus einer neuen Perspektive: Wie stellen Sie sich die Hölle vor? Wie das Paradies? Und was wäre, wenn wir schneller im Elysium sind, als wir zu hoffen wagen? Ein Abend für alle Sinne und reiche Gedanken!
Das Projekt stellt verschiedene Übersetzungen vor und beschäftigt sich mit ausgewählten Themen des Textes.